Anatomia Sacra Humanae Conscientiae. Vorgebunden: Derselbe. Opuscula Theologica Varia; multiplici doctrina & consolatione cumulatissima. 2 Bände, gebunden in einem.

Basileae (Basel): Ludwig König, 1603 / Hanoviae (Hanau), Wilhelm Anton, 1608. hardcover. Gut. Ex Fonte Anglico, in Alveum Romanum derivata; et duplici praefatione, indice locorum S. Scripturae, tabulis quinetiam novis methodice illustrata; studio & opera Wolgangi Mayeri. / Ex Anglico in Latinam linguam translata a Thoma Draxo. Kl.-8vo. (ca. 17 x 11 cm). Pergamentband der Zeit, geheftet mit 5 durchgezogenen Pergamentstreifen, alter handgeschriebener Rückentitel, 4 Bll., 296 S., 32 Bll., 266 S., 3 Bll. William Perkins (1558-1602) war ein bedeutender puritanischer Theologe der anglikanischen Kirche. Seine Schriften waren im 17. Jh. weit verbreitet und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. "Im Jahr 1603 erschien in Basel eine Schrift mit dem Titel "Anatomia sacra humana Conscientia". Hierbei handelte es sich um die lateinische Übersetzung des "Discourse of Conscience", den der Startheologe des englischen Puritanismus, William Perkins, 1596 veröffentlicht hatte. Die lateinische Titelwahl ist aufschlussreich. Denn im frühen 17. Jahrhundert wurde unter Anatomie eine hermeneutische Haltung verstanden, nach der man ein Buch bzw. einen Text ebenso zu sezieren habe, wie ein Arzt den Körper, um ihn zu verstehen. Perkins' Umgang mit dem Gewissen entspricht dieser Perspektive. Es ist eine Gewissensanatomie in pastoraltheologisch-seelsorgerlicher Absicht, welche der Prediger von Great St. Andrews in Cambridge entwirft, und die ein ganzes Tableau von Gewissensarten hervorbringt" (Christopher Voigt-Goy: "Gewissen im Protestantismus des 16./17. Jahrhunderts. In: Grundrechte und Religion im Europa der Frühen Neuzeit (16.-18.Jh.). Schriften zur politischen Kommunikation, Band 24, Göttingen, 2019). - Gut erhaltener Doppelband. Einband stellenweise leicht wellig, mit leichten Bräunungen. Vorsatzpapiere mit ungleichmäßiger Verklebung (Knickspuren und Brüche am Pergamentrand). Das vordere fliegende Vorsatzblatt fehlt. Innen stellenweise leicht braunfleckig/gebräunt. Das Titelblatt der Opuscula angerändert und etwas stärker gebräunt, mit einem durchgestrichenen Besitzervermerk und einer Anmerkung verso, beides von alter Hand. Das vierte Blatt mit Einriß vom Außenrand her. Zwei alte Buchhändlermarken auf dem Spiegel, eine nur fragmentarisch.