Deutscher Afrikaforscher und österreichischer Konsul, 1817 - 1853. Konvolut von ca. 32 eigenhändigen Briefen mit Unterschriften,

meist Khartum (Sudan), 1851 und 1852, zusammen ca. 170 S., mittels Fadenheftung zusammengebunden, etwas fleckig, Ränder tw. knittrig, versch. Formate, 8vo bis folio. Sudan und Äthiopien. - Umfangreiche Korrespondenz mit Christian Wilhelm Ritter von Huber. Reitz trat 1848 in österreichische Dienste und wurde Kanzler am Generalkonsulat Alexandria, wo er den Tierforscher Brehm kennenlernte. 1851 Konsularangent am neueröffneten Konsulat für Zentralafrika in Khartum, 1852 Vizekonsul. Von Khartum aus durchschiffte er mit zwei Barken sämtliche Nilkatarakte und bewies damit die Schiffbarkeit des Nils von Zentralafrika bis zu seiner Mündung. Auf eigene Kosten kaufte er 200 afrikanische Tiere für den Tierpark in Wien-Schönbrunn und begleitete deren Transport auf dem Nil. Auf einer Expedition nach Äthiopien benützte er als erster Reisender den Karawanenweg von Abu Harras nach Gondar (ÖBL IX, 72). Der Linguist und Numismatiker Huber (1804 - 1871) war auch als Diplomat tätig und bekleidete Anfang der 50er Jahre den Posten eines Generalkonsuls in Alexandria bzw. Kairo. Bei der gegenständlichen Korrespondenz handelt es sich somit um die bisher unbekannte, inhaltsrelevante Korrespondenz zweier österreichischer Wissenschaftler im diplomatischen Dienst in Afrika. Einige Gegenbriefe Hubers liegen ebenso bei wie ein Brief der Mutter von Konstantin Reitz anlässlich dessen frühen Todes in Afrika.